Der Krisenpass

Vorsorge im Kleinformat

Eine einfach zu handhabende Form der Vorsorge ist der Krisenpass, in den wichtige Informationen für Psychiater bzw. Kliniken eingetragen werden können. Aufgrund seines kompakten Formats – zusammengefaltet 7,4 x 10,5 cm – kann der Krisenpass in die Brieftasche, den Geldbeutel oder die Handtasche gesteckt werden, so dass man ihn immer bei sich tragen kann.

Er kann von jedem verwendet werden, der befürchtet, in eine akute Krise zu geraten, die ihn geistig verwirrt.

Der Inhaber des Krisenpasses trägt dort die Medikamente ein, die ihm bisher im Krisenfall geholfen oder auch geschadet haben. Außerdem kann er die Namen von Vertrauenspersonen hineinschreiben, die im Krisenfall benachrichtigt werden sollen. Er kann ferner einen Hinweis auf existierende Vorsorgeschriftstücke einfügen, also Vollmacht, Betreuungsverfügung und Patientenverfügung. Und schließlich ist auch noch Raum für die Eintragung von besonderen Wünschen.

Der Krisenpass ersetzt natürlich nicht ein ausführliches Vorsorgedokument. Aber er hat zwei große Vorteile: Er ist mit geringem zeitlichen Aufwand auszufüllen, und man kann ihn immer bei sich tragen. Allein die Informationen über die gewünschte Medikation und der Hinweis auf die zu benachrichtigenden Personen können eine nicht zu unterschätzende Linderung der Krise zur Folge haben.

Bindend im strengen Sinne sind die Angaben auf dem Krisenpass nicht. Sie müssen aber zumindest als Behandlungswünsche berücksichtigt werden; wenn die Ärzte dem nicht folgen, müssen sie das im Zweifel begründen.

Mit Unterstützung von zwei engagierten Fachleuten (einer Rechtsanwältin und einem Psychiater) und natürlich auch mit Betroffenen habe ich den Krisenpass überarbeitet. Sie können ihn bei „meinem“ Verein, dem Netzwerk Psychiatrie München e. V., entweder kostenlos als PDF herunterladen oder in gedruckter Form (auf stabilem Papier) dort bestellen, ebenfalls kostenlos (das gilt für ein bis drei Exemplare, größere Mengen auf Anfrage).